Diskographie

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Am 10. Oktober 1988 erscheint das fünfte Studioalbum „Kneipenterroristen“ bei Metal Enterprises.

Der Albumtitel ist die logische Folge, nachdem gerade Kevin und Stephan immer wieder auf heftige Kneipentouren gehen. Mit glasigem Blick und runden Schuhen sind sie in die ein oder andere Kneipe kurz vor Ladenschluss eingezogen, haben gepöbelt, gesungen und gefeiert. Wann die letzte Runde vom Wirt eingeläutet wird, entscheiden sie. Während Kevin in der Küche den Inhalt des Kühlschranks gegen die Wand wirft, fliegen im Gastraum Stühle durch die Gegend. Es war ein bisschen wie im wilden Westen mitten in Frankfurt.

Mit 20.000 verkauften Platten ist die „Kneipenterroristen“ das bis dato erfolgreichste Album der Band. Und zum ersten Mal partizipieren sie von den verkauften Einheiten. 

Das Album war im Tanith-Studio in Lindheim aufgenommen worden. Die Texte der „Kneipenterroristen“ sind von Hyperbeln und Ironie geprägt, die Weidner ganz bewusst benutzt, um seinen Gedanken mehr Ausdruck zu verleihen. Diese sprachlichen Mittel bieten aber eben immer auch Spielraum für Interpretationen. Je nach Sicht auf die Onkelz und deren Texte, entscheidet oft auch der eigene Intellekt darüber, ob die Botschaft verstanden wird. Stephan brauchte diesen Konflikt. Er hatte nie den Anspruch, von allen gleichermaßen verstanden zu werden. Das Leben der vier Onkelz war so rauh wie Sandpapier und genau diese Reibung brauchte Weidner, um kreativ zu sein. 

Tracklisting Kneipenterroristen

Mütter sperrt die Töchter ein
Und rettet euren Sohn
Vor Kneipenterroristen
Dem Schrecken der Nation
Sind die Straßen menschenleer
Und jeder Gastwirt ist in Kur
Dann sind Kneipenterroristen
Auf Terrortour

Wir sind Kneipenterroristen
Schwerstens tätowiert
Wir ham‘ immer einen sitzen
Ganz egal was auch passiert
Hausverbot heißt unser Motto
Und Streit ist unser Ziel
Jeden Tag ’ne schlechte Tat
Ist das zuviel?

Siehst du Wirte schwitzen
Siehst du Gäste panisch flieh’n
Haben Kneipenterroristen
Nichts Gutes im Sinn
Kneipenvandalismus
Steht auf unserer Fahne
Kneipenterroristen
Kennen keine Gnade

Wie eine ungekrönte Macht
regierst Du jedes Land
Im Namen Deines Vaters
faltest schleimig Du die Hand
Deine Geschichte ist eine blutige Spur
Du nennst es Glaube
und führst Kriege dafür

Religion – Religion – Religion
Nur ich bin nicht Dein Sohn

In Deinem Namen
werden Menschen verbrannt
Du Schizophrenie
unter heiligem Gewand
Ganz gleich wie Du Dich nennst
welchen Gott du gerade verehrst
Es ist doch nur die Macht
die du begehrst

Sie sind alle Deine Kinder
Religion
Nur ich, ich kleiner Sünder
Ich bin nicht Sohn

Feuchte Träume in der Nacht
Mir ist furchtbar heiß
Mein Laken ist ein Wäscheknäul
Ich bade mich in Schweiß
Die Dame in der Schattenwelt
Kenne ich sehr gut
Sie hat sich mir oft vorgestellt
So wie sie’s immer tut

Lack und Leder, Lack und Leder
Lack und Leder, Lack und Leder

Ein heißer Hauch aus ihrem Mund
Weht singend mir ins Ohr
Ihr nackter Körper windet sich
Am Boden zu dem Chor

Lack und Leder, Lack und Leder
Lack und Leder, Lack und Leder

Schon als Kinder war uns klar
Jeder von uns wird ein Star
Oder Millionär
Das ist doch auch nicht schwer
Dem Alkohol nicht abgeneigt
War es für uns auch nicht leicht
Mit seiner Hände Arbeit
Wird man auch nicht gleich ein Scheich

So sind wir
Und das ist unser Leben
Was kann es Schöneres geben
Als ein Onkel zu sein

So vergingen all die Jahre
Spass war da, doch fehlt das Bare
Jeder Traum geht mal zu Ende
Doch wir warten auf die Wende

Wir spielen bis ganz Deutschland singt
Bis im HR3 erklingt:
Böse Menschen, böse Lieder
Böhse Onkelz immer wieder

Manchmal spürt man nicht, wie die Angst mit einem spielt,
und Du fürchtest Dich vor Dingen, die es gar nicht gibt.
Paranoid nennen sie Dich,
Dich zieht’s zum Wahnsinn wie die Fliegen in das Licht.

Tanz für mich – den Tanz der Teufel.
Tanz ihn noch ein letztes Mal!

Du möchtest schreien, doch Du bleibst stumm,
spürst Du den Wahnsinn und die Angst um Dich herum?
Reich‘ mir die Hand, schenk mir Dein Herz,
nur diesen Tanz noch und ich nehme Dir den Schmerz!

Tanz für mich – den Tanz der Teufel.
Tanz ihn noch ein letztes Mal!

Instrumental

Guten Tag erkennt ihr mich
Wißt ihr nicht, wer ich bin
Seht ihr den Haß in meinem Gesicht
Ich nehme Leben jeden Sinn

Ich zeige Dir eine andere Welt
Komm reich mir Deine Hand
Ich bin das Böse tief drin‘ in Dir
Ich nehm‘ Dir den Verstand

Ich bin das Schlechte, das in Dir steckt
Ich bin die Angst und Deine Qual
Ich bin der, der in Dir Dinge weckt
Von denen du nichts ahnst

Du weißt was es heißt
Du kennst den Preis
In diesem Spiel
Das Leben heißt

Mach Dich bereit
Es kommt die Zeit
In der Du wissen mußt
Wie’s weiter geht

Du hast den Dreck von der Gosse geleckt
Du weißt wie Scheiße schmeckt
Du hast die Straßen geseh’n
Wie Freunde untergeh’n

Nie wieder, nie wieder, nie wieder
Letzter sein
Nie wieder, nie wieder, nie wieder
Ganz unten sein

Du sahst es nicht ein
Für Scheiß sperrt man Dich ein
Dieses Signum trägst nur Du allein

Wenn Träume euch zum Wahnsinn treiben
Wenn eure Seelen tausend Qualen leiden
Wenn ihr eure schlimmsten Träume lebt
Dann ist es Freddy’s Reich vor dem ihr steht

Freddy Krüger ist ein Freund von mir
In Deinen Träumen kommen wir zu Dir
Freddy Krüger ist ein Freund von mir
In Deinen Träumen kommen wir zu Dir

Dein Leben hängt an seidenen Fäden
Und Freddy Krüger spielt mit Dir
Diese Nacht kannst Du nur einmal leben
Dann bleibst Du für immer hier

Sonniger Tag, wonniger Tag
Klopfendes Herz und der Motor ein Schlag
Lachendes Ziel, lachender Start
Und eine herrliche Fahrt
Rom und Madrid nahmen wir mit
So ging das Leben im Taumel zu viert
Über das Meer über das Land
Hatten wir eines erkannt

Ein Freund, ein guter Freund
Ist das beste, was es gibt auf der Welt
Ein Freund bleibt immer Freund
Und wenn die ganze Welt zusammenbricht

Drum sei doch nicht betrübt
Auch wenn Dein Schatz Dich nicht mehr liebt
Ein Freund, ein guter Freund
Das ist das Schönste, was es gibt

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