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„Finis coronat opus“, sagt ein lateinisches Sprichwort. Das Ende krönt das Werk. An dieser Stelle schließt sich nun der Kreis der diesjährigen „Hier sind die Onkelz“-Tour 2025. Eine gemeinsame Reise, die in Leipzig begann und nun in Wien ihr Ende fand. Anfang und Ende, zwei scheinbare Antagonisten, die doch wie das Ein- und Ausatmen zusammengehören. Und auch, wenn wir das Ende eines jeden Anfangs ganz oft nicht kennen, so haben wir dennoch eine Kontur, einen Wunsch, einen Gedanken, wie das Ende aussehen kann. Wenn wir jetzt auf die beiden Abende in der Wiener Stadthalle mit euch zurückblicken, dann hätte diese Tour 2025 nicht schöner enden können. Wien, soviel möchte ich an dieser Stelle vorweg nehmen, war der krönende Abschluss einer Reise, von der wir am Anfang nur erahnen konnten, wie schön und emotional sie enden würde.

Apropos emotional. Ich schreibe diese Zeilen unter den Eindrücken einer, nennen wir es, post-tourmatischen, temporären Niedergestimmtheit ohne Krankheitswert. Manche nennen es auch den Tour-Blues. Meine Gemütszustände variieren dabei irgendwo zwischen der Freude, mal wieder im heimischen Bett zu schlafen, und der Melancholie, ob der vielen schönen, unvergesslichen Momente dieser Tour. Vielleicht geht’s euch da ganz ähnlich. Diese Tour war wie ein Strudel aus allen denkbaren Emotionen, und wir alle standen mittendrin.

Wien, seht es mir bitte nach, dass ich bei diesem neunten Konzertbericht darauf verzichten werde, abermals die Setlist zu sezieren. Ich denke, die Wirkung der Songs, die Momente, die sie kreieren, sind ausführlich genug beschrieben worden. Ohnehin kann kein Konzertbericht ersetzen, was ihr mit euren eigenen Augen gesehen und mit euren Ohren gehört habt. Momente des Staunens, Momente der Traurigkeit, Gänsehaut, vielleicht ein paar Tränen und am Ende ein Gefühl von Glückseligkeit, das euch alle hoffentlich noch weit ins neue Jahr tragen wird.

Ich möchte diesen letzten Konzertbericht vielmehr dafür nutzen, um Danke zu sagen, und ich möchte mit der Band selbst beginnen. Onkelz, ihr habt eine wirklich großartige Tour gespielt, und ihr wurdet von Konzert zu Konzert, von Abend zu Abend, immer besser. Wien war dabei das Eschaton, das Grande Finale dieser Geschichte, die wir gemeinsam geschrieben haben! Euch dort auf der Bühne zu sehen, mit dieser Hingabe und Energie, mit dieser Kraft, die ihr den Leuten gebt, erfüllt mich immer wieder mit großer Dankbarkeit und Demut. Ihr habt mir und ganz vielen da draußen damit unzählige Momente der Freude gegeben. Momente, die in uns allen noch lange nachhallen werden. Allen voran natürlich die Verabschiedung in Wien, die uns wahrscheinlich allen sehr nah gegangen ist. Der Moment, als Stephan plötzlich ein Sandkorn im Auge hatte und Kevin, gemeinsam mit Gonzo, ihn in den Arm nahmen – für die Ewigkeit! Danke, dass es euch gibt!

Von auf der Bühne springe ich weiter hinter die Bühne. Danke an unsere gesamte Crew dieser Tour! Reihenfolge beliebig: Danke an unsere Produktionsleitung, an Wizard, an Ossy & Oli Hoppe, an Can & Robert, an unsere Secus, an den King, unseren Band-Doc. Danke an unsere Rigger, die Leute vom Licht, vom Ton, vom Tour-Management, vom Bühnendesign, die unzähligen Stage-Hands, die Runner, die beteiligten Gewerke, unser Ticketing, die Bühnen-Crew inkl. unserer Backliner, die Kamera-Leute, die Fotografen, die Leute vom Catering, die dafür gesorgt haben, dass wir alle nicht verhungern müssen, unsere Bus-Fahrer, die Fahrer der Band, die Trucker, die Leute vom Merch, vom B.O.S.C., von den Patenonkelz und alle, die ich in dieser Aufzählung unbeabsichtigt vergessen habe: Ohne euch wäre alles nichts! Wir waren fast vier Wochen gemeinsam auf Tour, haben uns morgens am Hotel, nach drei Stunden Schlaf im Bus, in Aggregatzuständen erlebt, die sonst nur uns selbst vorbehalten sind. Wir konnten uns aufeinander verlassen, haben uns unterstützt und unzählige Male miteinander gelacht. Wir haben Momente zusammen erlebt, die uns keiner mehr nehmen kann. Dafür danke ich jedem Einzelnen von euch!

Von hinter der Bühne springe ich abschließend noch vor die Bühne. Leute, was ihr in den einzelnen Städten, Abend für Abend abgerissen habt, sprengt meinen Wortschatz. Ihr habt diese Tour maßgeblich mit eurer Liebe und eurer Leidenschaft getragen. Ihr habt vor den Hallen stundenlang in der Kälte gewartet, habt in der Halle wieder gewartet und seid dennoch bei jedem Showstart zur Höchstform aufgelaufen. Ihr habt jeden Song gesungen, als wäre es euer letzter, habt in jeder Stadt versucht, den Dezibel-Rekord zu knacken (das war für uns Abend für Abend ein Highlight), und seid am Ende verschwitzt, aber glücklich nach Hause gegangen. Egal, wie viele Shows wir gespielt haben, daran werden wir uns nie gewöhnen. Das wird nie selbstverständlich sein. Danke für alles – ihr seid die Geilsten!

Am Ende bleibt mir nur noch, euch und euren Lieben ein frohes, besinnliches Fest zu wünschen. Die letzten Wochen waren gleichermaßen anstrengend und schön, insbesondere für diejenigen unter euch, die die gesamte Tour mit uns erlebt haben. Nutzt die freien Tage deshalb, das Erlebte zu rekapitulieren, und lasst es euch gut gehen. Kommt gut und gesund ins neue Jahr und passt auf euch auf! 2026 werden wir gemeinsam erneut Geschichte schreiben.

PS: Wien legte nach „Terpentin“ stabile 108,8 dB aufs Parkett.

PPS: Der diesjährige Tour-Pokal geht damit an Stuttgart – herzlichen Glückwunsch!

Macht’s gut!

📝 // Marco Matthes

📸 // Christian Thiele

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