Neues

Das war Berlin! Das war die Hauptstadt, und das waren – alles in allem – zwei wirklich fantastische Tage, super Konzerte und neue Erfahrungen, die zu Erinnerungen geworden sind und jetzt so lange für mich und uns alle abrufbar bleiben, bis sie eines Tages vom unzerbrechbaren Rad des Vergessens eingeholt werden.

Marco, danke für die ersten vier Berichte, ab jetzt kommen ein paar aufeinanderfolgende von mir. Und ich möchte, bevor ich zum eigentlichen Bericht übergehe, unbedingt daran erinnern, wie großartig es ist, dass wir gerade alle diese Shows erleben. Wie beschissen die letzten zweieinhalb Jahre waren, wird einem so richtig klar, wenn man darüber nachdenkt, was einem während dieser Zeit alles gefehlt hat. Ich habe mich seit unserer ersten Ankündigung der Tour, irgendwann 2019, wie ein Kind auf das JETZT gefreut und bin in Oberhausen aus diversen Gründen emotional bis zum Abwinken gewesen. Auch deshalb darf ich glücklich darüber sein, ein paar Tage Zeit gehabt zu haben, eben jene Gefühle erkunden und nun alles aufschreiben zu können.

Fangen wir an, mit diesem heiligen Sonntag; dem 04. September 2022. Mit der zweiten Show in Berlin.

Der zweite Produktionstag beginnt für unser Social-Media- und Presse-Department entspannt. Die erste Show hinterließ bei mir ein paar Kopfschmerzen, die nach einem ausgiebigen Frühstück (und nach zwei Ibus 400) weggewischt werden konnten. Am Samstag kam ich erst kurz vor knapp und nach sechseinhalb Stunden Autofahrt in Berlin an und wer mich kennt, der weiß, dass mein Nervenkostüm bei Autofahrten durch Metropolen eher dünner Natur ist. Und das, obwohl ich nicht mal selbst fahren musste …

Ich mag die Ruhe vor dem Sturm, das Beisammensitzen der Crew in den Hotels und Nightlinern, das gemeinsame Rekapitulieren von Erlebtem. Auch wenn wir nach so vielen Jahren nicht mehr zusammengeschweißt werden müssen, ist es immer wieder schön, über die Dinge zu sprechen, die nicht oder doch unmittelbar mit dem Job zusammenhängen. Auch das ist ein Corona-Echo: Man hatte sich viel zu lange nicht mehr gesehen und dementsprechend viel vom Wenigen zu erzählen. Diese kleinen Konversationen zwischen Kaffee und Croissants oder abends zwischen Bier, Nüsschen und Coke werden mir fehlen, wenn der ganze Zirkus wieder vorbei ist. So viel steht schon nach dieser einen Woche fest.

Gegen 16 Uhr laufen meine Frau und ich zur Venue – der fetten Mercedes-Benz-Arena. Marco schrieb es bereits gestern, ich wiederhole es noch mal für alle, die den Teil nicht mehr erinnern: Die „Halle“ sieht aus wie ein verdammtes UFO vom Mercedes-Stern im Benz-Universum, das irgendwo in unmittelbarer Reichweite einer Berliner Mall abgestürzt und einfach liegengeblieben ist. Und drinnen – im Backstage, Oberrang, Unterrang, in der Loge, dies, das, fühle ich mich auch, als wäre ich, ein mittelaltes humanoides Exemplar, entführt worden und nun außerstande, Orientierung im Raumschiff voller unbekannter Gänge zu finden. Wie oft ich mich ohne Marco verlaufen hätte, möchte ich nicht schreiben. Wäre mir unangenehm. Draußen vor dem Raumschiff sitzen unzählige Onkelz-Fans in Restaurants und essen, trinken Bier, singen und tanzen und sind überhaupt in bester Feierlaune, diese Feiernasen. Das Wetter hört auch einfach nicht damit auf, Sommer zu sein und so werden die Wasserspiele vor der Arena auch zur Abkühlung und für allerlei Schabernack zweckentfremdet.

Ich schaue bei unseren Brüdern und Schwestern vom BOSC vorbei, spreche mit Jackie, Noreia und Woody, lasse mir erzählen, dass am Vorabend der ersten Show noch die Crew von Sunrise Avenue am Start war und sichtlich überrascht aus der Wäsche geglotzt hat, als die „dicke Börta“ (Crew-Sprech für den B.O.S.C.-Bus) um ein bisschen Stellplatz bat. Ich lasse mir berichten, dass die Neffen und Nichten allesamt hoch interessiert am neuen Club sind, noch vor Ort Mitgliedschaften abschließen, den Geldbeutel zücken und spenden, spenden, spenden, und ich finde das großartig, dass ihr da draußen etwas Gutes tun wollt. Das sicherlich nicht nur, aber eben auch, weil Stephan es sich zur schönen Angewohnheit gemacht hat, Abend für Abend den BÖHSE ONKELZ SOCIAL CLUB vorzustellen und das Engagement der Mitglieder in der Schlussansage zu würdigen. Das ist mehr als verdient für alle, die diesem Verein eine Seele geben und mit Leben füllen. Ey, Leute: Ihr seid wirklich verdammt geil und wir hätten uns keine bessere Mannschaft vorstellen können, um dieses „Projekt“ (das in Wahrheit viel mehr Herzensangelegenheit für die Onkelz und uns ist) zu realisieren.

Ein paar Runden laufe ich um die Venue, lasse die Szenerie auf mich wirken, und da ist es wieder, das Gefühl von Surrealität. Scheiße, ich hab nach 30 Monaten Masken, Abstand, dem ganzen gesellschaftlichen Wahnsinn, dieser elendigen Spalterei und der Angstmacherei irgendwann wirklich gedacht, dass uns alle Momente der Freude und des positiven Irrsinns nie wieder vergönnt wären aber Gott sei Dank: Ich habe mich getäuscht! Ich gebe gerne zu, dass ich in diesen Augenblicken immer mal wieder vor Freude schlucken muss, wenn ich Menschen so ausgelassen feiern sehe. Das hat uns allen einfach so sehr gefehlt, dass diese aufgestaute Energie raus muss, verdorrich nochmal!

Vor einem Taco-Restaurant bleibe ich kurz stehen. Nicht, weil ich Hunger habe (wir werden auf Tour mit großartigem Essen versorgt, Danke an die Küchen-Crew!), sondern weil dort drin eine große OLED-Glotze steht, auf der ganz offensichtlich die Blu-Ray von „BÖHSE FÜR’S LEBEN“ abgespielt wird. Ich überlege, ob es auch ein paar neue Gerichte auf die Speisekarten geschafft haben. Der „MEXICO“-Burger, der „KEINE ISST WIE DU“ – Taco oder das „HACK UND LEBER“ – Steak.

Ich grinse und irre mich in unser Produktionsbüro vorwärts.Einmal den Aufzug runter, dann links, geradeaus, wieder links und durch die Tür da vorne, dann weiter bis zur Nächsten und hach, ich bin falsch. Und dann finde ich es doch irgendwie. Direkt neben der Umkleide von Florence Black (geile Support-Truppe!) und unweit von Vinnis Ruheraum befindet sich in Berlin unser Office. Christian Thiele, unser Fotograf, ist da und Marco natürlich ebenso. Es werden Bilder der Drohne gesichtet (die wir extra für die Shows in Frankfurt und die Tour angeschafft haben), es wird ein Plan für den Abend geschmiedet. Kann Berlin 2 die Schippe drauflegen, die aus einem guten Konzert des Vorabends ein zweites Dresden oder Erfurt macht? Ist es nicht unfair, so früh nach Beginn schon unverrückbare Highlight-Städte zu benennen und alle, die folgen, an ihnen zu messen? Ich war in Dresden und Erfurt nicht anwesend, deshalb müsst ihr zumindest heute von mir nicht befürchten, dass ihr, die gestern da wart, irgendwie mit diesen beiden Shows wettstreiten müsstet. Dass alle zigtausend Fans vom Sonntag stimmungstechnisch den Samstag geschlagen haben, ist jedoch Fakt, und hiermit schicke ich direkt den Spoiler hinaus in die Welt, auf den ihr wahrscheinlich alle, ohne es zu wissen, gewartet habt: BERLIN II war episch, und das aus mehreren Gründen, zu denen ich jetzt komme. Aber Obacht, ich lege heute keinen Wert auf Chronologie, sondern springe ein bisschen hin und her. Okay?

Um 20.15 Uhr holen Marco und ich die akkreditierte Presse des Abends ab. Wenn ihr wissen wollt, wie wir das bei dieser Tour handeln, dann Lauscher auf: Nach dem „gelungenen“ Versuch mit der FAZ in Frankfurt haben wir uns nach Absprache mit der Band dazu entschlossen, nur noch im ganz kleinen Rahmen zu akkreditieren. Online-Mags, die objektiv und aufgeschlossen sind, eine Rock and Roll Erfahrung allererster Sahne zu machen, sind genauso herzlich eingeladen wie örtliche Presse. Die Großen müssen draußen bleiben. WAZ (klickt auf keinen Fall auf deren nach Clickbait stinkenden Oberhausen-Bericht!), TAZ, FAZ, BILD und so weiter … Sorry, hier gibts nichts für euch zu sehen. Wer sich nicht mal die Mühe macht, die Konzertberichte so aufmerksam zu lesen, um zu checken, dass die eben nicht von der Band selbst geschrieben werden, sollte nicht darauf hoffen, dass wir ihm zukünftig noch einen Abend auf Kosten der Onkelz spendieren. Und so sind es gestern auch nur zwei geladene Fotografen, mit denen wir schon lange gute Erfahrungen gemacht haben, die von uns in den Graben eskortiert werden. Von dort aus erleben wir dann auch direkt wieder diese unglaubliche Energie, die sich dann zwar nicht zu einem weiteren Urknall, aber immerhin zu einem durch alle Zellen schießenden Euphorieabschuss entlädt.

Kurzer Kurswechsel:

Wisst ihr, was ALS ist? Nein? Dann seid froh. ALS ist eine neurodegenerative Erkrankung, die die motorischen Nervenzellen absterben lässt. Stephen Hawking hatte ALS, der Schwager meiner Frau hatte es. Plusquamperfekt. Beide sind tot. Diese Scheiße ist nicht heilbar und führt zum Ende. Ein Fan, dessen größter Wunsch, die Onkelz live zu sehen, vom Wünschewagen erfüllt wurde, hat es auch. Und der liegt dort in einer Art Bett vor der Bühne rechts, auf einem extra für ihn aufgebauten Fernseher sieht er die Show. Er kann sich so gut wie nicht mehr bewegen und dennoch ist Steves Begeisterung während der ersten Töne von „Hier sind die Onkelz“ auf irgendeine nicht erklärbare Art und Weise fühlbar. Ich bekomme Gänsehaut bis hin zum kleinen Zeh.

Bei „Stunde des Siegers“ bebt die Benz-Arena und ich fühle mich an meine alten Glatzen-Tage erinnert, als ich diesen Song so gefeiert habe wie keinen anderen der Onkelz. Null Selbstvertrauen und doch große Fresse. Keinen Plan und doch genau wissen, wo man nicht hinwill und zu wem man nie gehören möchte. Das Establishment, gegen das im Song gekämpft wird, mag ein einfacher Feind sein, aber es ist einer, der mächtig ist. Gegen „die da oben“ ist ein Kampf, den man bestreitet, in dem man mit den Stiefeln eben nicht nach unten, sondern nach oben tritt. Die einzig richtige Richtung! Der Pogo-Teil ist die in Noten verpackte Katharsis, die wir alle benötigen. Ey, wer nach den paar Minuten noch irgendwem aufs Fressbrett schlagen will, hat ganz große Probleme.

Bei „Ich bin in Dir“ packt Kevin (starke Leistung!) die legendären Russell-Tanzschritte aus. Russell feuert, feiert, ist agiler als in Oberhausen und interagiert mit euch. Ich finde es schade, dass manche Kevin einen „eingeschränkten Bewegungsradius“ vorwerfen. Ich meine: Habt ihr noch die Shows der LA ULTIMA von 2004, oder schlimmer die Konzerte der Tour 2002 im Sinn? Da liegen Welten zwischen! Kevin ist keine 40 und erst recht keine 30 mehr und ich würde behaupten, dass kein anderer Mensch mit dieser Historie auch nur halbwegs dazu in der Lage wäre, drei Konzerte auf diesem Niveau zu singen; geschweige denn eine ganze Tour. Ich fand unseren Russell bei der zweiten Berlin-Show jedenfalls bombenstark.

„Gehasst, verdammt, vergöttert“ ist schon die nächste Energie-, Endorphin- und Eskalationsexplosion. Diese Visuals auf der Bühne, Leute … Ich könnte noch tausend Zeilen schreiben und dann hättet ihr, die sie noch nicht gesehen habt, trotzdem keine Ahnung, wie geil die sind. Bei „GVV“ gibt es das 1990er „Es ist soweit“-Dreieck samt des Comic-Delinquenten, der schwitzend auf seine Hinrichtung auf „Old Sparky“ wartet. Wie ihr abgegangen seid, Königsklasse war das!

„Ein Hoch auf die Toten“ kommt und wieder muss ich schlucken. Dieses Mal nicht vor Freude. Mein Vater ist an Heiligabend 2021 nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben und der jüngst gemeißelte Grabstein enthält den Vers: „Ich hänge den Himmel voll Rosen“. Ich liebe den Song, aber er ist jeden Abend schwierig auszuhalten. Vermutlich muss es das. Vermutlich ist das noch diese Trauerarbeit, von der alle reden. Ich stelle mich dem Lied und meinen Gefühlen, genau wie ihr auch. Wir alle haben Menschen verloren, oder? Und es stimmt: Man hat keine Ahnung vom Tod, bis die eigenen Eltern oder besten Freunde sterben …Und wenn dann doch mal alle Dämme brechen, weil ich an Papa denken muss, dann ist es halt so. Scheiß drauf.

Bei „Schöne neue Welt“ bestaune ich den Kontrast der Visuals. Während im Refrain die Hoffnung lebt und jene durch wunderschöne sonnendurchflutete Panoramen untermalt wird, marschiert in den Strophen eine namenlose (weil austauschbare) Armee und es rollen Panzer. Kevins „HÖRT ENDLICH AUF“ wird tausendfach resoniert, und mir wird klar, dass es eigentlich einfach ist und deshalb so schwer. Alle sagen: „So simpel ist dieses und jenes nicht“, aber die Antwort auf komplexe Fragestellungen darf auch niemals Krieg lauten. Nicht, wenn unsere Spezies und dieser Planet länger bestehen sollen als weitere einhundert Jahre. Und dann ist es eben doch einfach: HÖRT ENDLICH AUF DAMIT!

Als „Kirche“ läuft, hebt Steve mühsam seine Hand und lächelt. Und ich bin der Überzeugung, dass unser Leben und unsere Gesundheit ein Geschenk sind, für deren Pflege wir ganz alleine verantwortlich werden, sobald wir Verantwortung für uns selbst übernehmen müssen. Sie sind ein Privileg, und es wäre sträflich dumm, so zu leben, als seien sie selbstverständlich, denn das sind sie nicht.Der Song ist für mich jeden Abend ein Highlight. Selten habe ich eine perfektere Licht- und Grafikuntermalung gesehen als hier.Ich war dieses Jahr auf vielen Konzerten zu Gast. Darunter auch ein paar richtig große Bands, und ich würde Geld darauf wetten, dass sie, hätten sie euer Klatschen und Mitsingen bei diesen Liedern gehört, auf Feuer, Brimborium und Co verzichten würden, um nur einen Abend mit dem fucking besten Chor der Welt erleben zu dürfen. Ich muss wieder an meinen Vater denken. „Kirche“ war 1996 das erste Lied, das er unfreiwillig mitanhören musste, weil es in voller Lautstärke aus den Boxen meiner Stereoanlage schepperte. Ab da mochte er die Onkelz sehr lange Zeit nicht so sehr … Bis ich erwachsen wurde und für mich Verantwortung übernahm.

Bei „Benutz mich“ singt Kevin doch tatsächlich die erste Strophe korrekt und „Flügel für Dich“ wird wieder durch eine super Ansage eingeläutet. Allen Menschen, die kämpfen, die gegen Angst, Depressionen oder andere kleine und große Teufel in die Schlacht ziehen, sei gesagt: Ihr seid nicht alleine! Scheitern wird man nur so lange, bis es irgendwann doch klappt. Ich liebe den Text, Gonzos Gitarre und auch wieder diese geilen Grafiken auf den überlebensgroßen LEDs, die mich bei „Flügel“ irgendwie an das „Adios“-Artwork erinnern.

„Die Erinnerung tanzt in meinem Kopf“: Mein Liebling auf der „Böhse Onkelz“, und das Lied wird so wunder, wunderschön vorgetragen. Mehr gibt es dazu nicht zu schreiben. Stephan sagt es und bringt es nach einer Anregung von Pe auf den Punkt: Es ist kein weiteres Abschiedslied, sondern pure Reflexion auf alles Erlebte. Diese Magie, die durch unsichtbare Macht erzeugt wird, wenn die Onkelz vor euch spielen, ist es, die der Band Flügel wachsen lässt, um über sich selbst hinauszuwachsen. Diese Tour wird, das spüren wir alle schon jetzt, ein Triumphzug. Wer will da aufhören? Wer?

Bei „Heilige Lieder“ starten wir einen Livestream auf Facebook und dann schlägt wieder Gonzos Stunde. Beim Solo rennt er durch den Graben wie ein Irrwisch, spielt dabei so perfekt, als sei er gar nicht in Bewegung. Und ach, es ist so toll, anzusehen, wie die Band und ihr diesen Song feiert. Das Album hat vor Kurzem seinen 30. Geburtstag erlebt und Stephan, erwähne das doch bitte mal auf einer Show. „Heilige Lieder“ war für so viele Menschen der Einstieg und für die Onkelz selbst ein Dimensionstor in die große, weite Welt des Rockolymps.

„Auf gute Freunde“ ist einfach der Onkelz-Hit, noch vor „Mexico“. Jedenfalls meiner Meinung nach. Das Ding ist über so viele Jahre klammheimlich in das kulturelle Unterbewusstsein Deutschlands gesickert, dass das Teil jede(r) mitsingen kann. Auch dann, wenn man sonst keinen Plan auf Onkelz-Ebene hat. Und Thiele rennt wieder von vorne nach hinten, von Oberrang zu Unterrang, auf, neben und – wenn er könnte – auch unter die Bühne, dass es schon gute Laune macht, ihm beim Fotoschießen zuzuschauen. In unserem kleinen Büro haben wir ihm zuliebe eine Textzeile aus diesem Überhit umgedichtet: „Auf gute Freunde, verlorene Liebe. Auf alte Götter und auf Christian Thiele.“ Nun … Dass die Band und ihr einfach abgeht wie Schmitz Katze, muss bei dem Song nicht weiter erwähnt werden, richtig?

Bei „Mexico“, „Nichts ist für die Ewigkeit“ und „Viva los Tioz“ wurde noch mal alles mobilisiert. Da ist auch eine Tatsache. Stephan wollte bei der Stelle zum Tanzen den fettesten Moshpit der Onkelz-Historie, und ja, ich glaube, das kann man so stehenlassen.

Wie gut ist es außerdem bitte, dass sich drei Generationen vor der Bühne versammeln? Väter, Mütter, Söhne, Töchter, Großväter, Großmütter. Und so oft die gleichen Feiernasen in den ersten Reihen. Fanleidenschaft, die keine Grenzen zu haben scheint. Jedenfalls keine natürlichen. Ihr seid unglaublich, und dann ist es eben das Onkelz-Paradoxon, schade und geil zugleich, dass diese Macht (ihr und die Band) nur uns und euch gehört. Menschen ohne Zugang verstehen nicht, was das Geheimnis dieser Band ist.

Vor den ersten Tönen des letzten Songs, vor „Nichts ist für die Ewigkeit“, dankt Stephan Vincent Röhr, der Crew und euch. Und er sagt etwas, das sehr richtig und wichtig ist und das war paraphrasiert Folgendes: Wir müssen aufhören, einander zu spalten und wieder anfangen, miteinander zu reden. Geimpft, nicht geimpft, Schwarz, Weiß, scheißegal. Am Ende zählt das Menschsein.

Berlin, Danke, wirklich. Ihr habt alles gegeben, genauso wie die Onkelz und deren Crew. Jede Sekunde hat sich gelohnt und an jeden Moment, den ich davon erlebt habe, werde ich mich noch viele Jahre erinnern. Bis das Rad … lassen wir das.

Wir leben JETZT!

In zwei Tagen gibts mehr und dann aus Hannover.

Bericht: Dennis Diel

Fotos: Christian Thiele

Illustrationen: Lennart Menkhaus

9 comments

  1. Lars - 7. September 2022 06:03

    Mein erstes Konzert der Onkelz und es war Mega geil.Als das Intro begann;pure Gänsehaut.Das Miteinander der Fans in der Halle.Wau.Und vorallem als Stephan auch allen Spekulationen den Wind aus den Segeln genommen hat.Keine Trennung der Onkelz.Ja das wollte Ich/Wir hören…Auch Florence Black als Vorband waren Genial,gleich das Album vor Ort gekauft…Vielen.Vielen Dank für das Konzert meines Lebens,das werd Ich meine Leben lang nicht vergessen.Bis zum nächsten mal.Macht weiter so !!!!! Lg. Lars

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  2. Enrico Harbach - 6. September 2022 22:03

    bin noch durch… erstemal Onkelz mit 35… wow… danke Jungs… immer weiter so🍻🎂

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  3. SIGGI aus EDEN - 6. September 2022 17:58

    Tausendfachen Dank lieber Dennis, für Deinen sehr zu Herzen gehenden Konzertbericht *****AUS BERLIN***** ….. „Bis das Rad … lassen wir das“ (?) ….. weitergedreht wurde/wird, bis rauf zum größten MASSEN.MEDIUM auf ERDEN, namens *****OLYMP***** :-) <3 :-) …..
    * * *
    In diesem Sinne: *****Ich freue mich auf BO in Hannover anno 2022***** LG SaE :-) <3 :-)

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  4. Jenny - 6. September 2022 17:39

    Ich bin immer noch so überwältigt auch das ich mit meinem Sohn dieses Erlebnis teilen durfte ich bin so dankbar dafür 🥰 ich bin und bleibe ein Onkelz Mädel …..was ihr da geleistet und auf die Beine gestellt habt …meinen größten Respekt ….Bleibt bitte lange gesund und glücklich….damit es immer weiter gehen kann ❤🤘

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  5. Tobias Radde - 6. September 2022 14:02

    Es war ein mega Konzert und ich finde es richtig gut, das wir/ihr über alle Vorurteile steht und auch das Lied „der nette Mann“ gespielt wurde.

    Schon allein die Geschichte zu dem Lied ist so krass, das es einfach nur geil ist, diese Zeilen live hören zu dürfen 👍🏻👍🏻👍🏻

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  6. Thorben - 6. September 2022 13:22

    Ich möchte für Euch bereits heute den nächsten Konzertbericht schreiben. Dieser ist jedoch objektiver und zurückhaltender als sonst ausgefallen.

    Super Konzert! Geile Band! Gut aufgelegt! Geile Feiernasen! Unfassbar! Legendär! Unglaublich! Wunderbar! Freudentränen! Unvergleichlich! Einzigartig! Nicht zu steigern! Fetterer Moshpit als in Berlin! Sensation! Kevins Stimme war nie besser! Großartig! Stimmungshoch! Volles Brett! Totaler Abriss! Beste Tour aller Zeiten! Champions League! Energie wie Zwanzigjährige! Episch!

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    • Leroy Ski - 6. September 2022 16:10

      Vielen lieben Dank, an das gesamte Team der Onkelz.

      Es war mein erstes Konzert und hoffentlich nicht das Letzte. Durch meine Mutter in frühen Kindheitsjahren habe ich die Onkelz kennengelernt und jetzt mit Anfang 30 identifiziert man sich mit so vielen Textpassagen.

      Ein mir bis dato nicht bekannter Traum ist am Sonntag in Erfüllung gegangen.

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    • Joli - 6. September 2022 17:19

      Erstmal Danke für das mega Konzert. Es war der Hammer. Meine Tochter (15) fand es auch mega toll. Ich freu mich gelesen zu haben das Steve sein Wunsch erfüllt wurde und er dieses Konzert mit erleben durfte. Ich hab auch immer wieder Pat. Die diese verdammt sch…. Krankheit haben und es ist einfach nur traurig.So sehr mir das in der Seele weh tut bin ich aber immer da für sie. Und deshalb hat mich dieser Bericht sehr berührt.
      Macht weiter so und ich hoffe Berlin muss nicht mehr so lange warten.
      Ihr seit die Besten.

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