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Die Planungen für die Frühling/Sommer Tour der Onkelz finden – wie üblich – wieder ein Jahr im Vorfeld statt. Thomas Hess, 2002 seit zehn Jahren Produktionsleiter, Tourmanager, ultra-krasser Secu-Chef von IH Security und enger Vertrauter der Onkelz in Personalunion, ist erneut hauptverantwortlich für das Strukturelle der Tour. Bei B.O. hingegen ist die alljährliche Frage, welche Band man sich als Support Act vorstellen könne. Man entscheidet sich für die jungen Alternative-Rocker von Sub7even, die die Onkelz bereits 2001 beim „Gegen den Hass“ Konzert in Bremen unterstützten, und die mit Daniel Wirtz einen Frontmann mit echten Frontsau-Qualitäten vorzuweisen haben. Nach ein paar Telefonaten ist das Ding eingetütet und die Shows können starten. Selten, nein, eigentlich nie zuvor hatten die Onkelz eine Support-Band am Start, die es Abend für Abend schaffen, das Publikum (zu jener Zeit noch arg kritisch bei der Begutachtung von jedweder Musik, die nicht von den Onkelz gespielt wurde…) derart für sich einzunehmen und abzurocken. So sympatisch, unkompliziert und bodenständig, dass das Finale der Tour, passenderweise in der Sub7even Homebase Dortmund, nur zu einem echten Heimspiel avancieren konnte.

Ab dem 19.Mai gehen die Böhsen Onkelz dann endlich mit „Dopamin“ auf eine ausgedehnte sechswöchige Deutschland Tournee. Die 28 Konzerte sind über 90% ausgelastet und erreichen eine Zuschauerrekordzahl von mehr als 200.000 Fans.

Die Shows der Onkelz sind voller Las Vegas Bombast. Alleine das Intro, zu hypnotischen Sounds auf LED Leinwände eingespielte Einarmige-Banditen, die – auf dem Höhepunkt ankommend – vier Konterfeis der Onkelz ausspuckten, hat Glanz und Glamour.  Die Setliste ist eine runde Mischung altbekannter Hits, seltenen Klassikern und den besten Stücken der „Dopamin“. Kevin allerdings… Der, und das muss erwähnt werden, macht keine gute Figur. Blass, aufgedunsen und mit ganz schwacher Stimme unterwegs, kämpft er sich von Show zu Show. Der Frontmann der Onkelz, er ist fertig. Seine Bronchien und Stimmbänder von jahrelangem exzessiven Drogenmissbrauch chronisch gezeichnet, seine körperliche Verfassung nicht mehr, als der Schatten dessen, was er nur zwei Jahre zuvor verkörperte. Schon nach der ersten Generalprobe in Kreuth knickt Kevins Stimme weg, und in der Band brodelt es. Allerspätestens beim Live Chat in Berlin, währenddessen die Onkelz auf Ledersesseln sitzend, Fragen der Fans beantworten, wird auch Dritten klar: Mit dem Sänger geht nicht mehr viel. Blass stammelt er teilweise wenig bis gar nichts Sinnvolles vor sich hin.

Die Tour wird natürlich trotz aller Probleme zu Ende gebracht und in Dortmund, am 29. Juni 2002 vor 12.000 Menschen ein Finale Grande gespielt. Erstmals wird auch ein Konzert der Onkelz in voller Länge live ins Internet übertragen. Passend: Nur einen Tag später hat die deutsche Nationalmannschaft eine nicht ganz leichte Aufgabe in Südkorea gegen Brasilien anzugehen. Dortmund wird krass. Schon bei „Mexico“, das erstmals während dieser Tour nicht im Zugabenblock, sondern am Anfang der Shows stand, dreht der Ruhrpott durch. Nach einem fast dreistündigen Ritt und nach der Zu-Zugabe „Nur wenn ich besoffen bin“, die gemeinsam mit allen Jungs von Sub7even gezockt wird, dürfen die Fans nach hause. Ausgelaugt. Dopaminisiert.

Mit ein paar ausgewählten Fotos, die Edmund Hartsch während der Tour geschossen hat, möchten wir euch diese Zeit zurück ins Gedächtnis rufen.

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Livestream 29.06.2002 / Dortmund: Intro & „Die Firma“

 

Video: „Nr.1“, „So sind wir“, „Gehasst, verdammt, vergöttert“, „Erinnerung“ live in Dortmund 1, aufgenommen am 28.06.2002

 

Video: „Onkelz 2000“, Anti-NPD Ansage Stephan, „Macht für den, der sie nicht will“, „Ich bin in Dir 2001“ „Schöne neue Welt“, „Wie kann das sein“ aufgenommen am 29.06.2002 in Dortmund, Westfalenhalle 1

Ebenfalls zeigen wir euch den Livechat mit der Band, der in Berlin aufgezeichnet wurde:

Tour mit Sub7even
19.05. Kreuth-Rieden, Ostbayernhalle
20.05. Zürich, Hallenstadion
22.05. A-Innsbruck, Olympiahalle
23.05. A-Wien, Pepsi Music Club
25.05. A-Wiener Neustadt, Arena Nova
26.05. München, Olympiahalle –
28.05. Ulm, Donauhalle
29.05. Mannheim, Maimarkthalle
31.05. Karlsruhe, Europahalle
01.06. Stuttgart, Schleyerhalle
03.06. Saarbrücken, Saarlandhalle
05.06. Dresden, Eissporthalle
06.06. Kassel, Messehalle
08.06. Frankfurt, Festhalle
09.06. Frankfurt, Festhalle
11.06. Koblenz, Oberwerth-Halle
12.06. Leipzig, Messehalle
14.06. Berlin, Velodrom
15.06. Berliner Velodrom
17.06. Kiel, Ostseehalle
18.06. Hannover, Preussag-Arena
20.06. Bremen, Stadthalle
22.06. Magdeburg, Bördelandhalle
23.06. Schwerin, Sport- und Kongresshalle
25.06. Bremerhaven, Stadthalle
26.06. Erfurt, Messehalle
28.06. Dortmund, Westfalenhalle
29.06. Dortmund, Westfalenhalle

Setliste Tour 2002:

  • Intro
  • Die Firma
  • Dunkler Ort
  • Narben
  • Onkelz 2000
  • Macht für den der sie nicht will
  • Ich bin in dir
  • Ein langer weg
  • Mexiko
  • Nichts ist für die Ewigkeit
  • Finde die Wahrheit
  • Schöne neue Welt
  • Wie kann das sein
  • Der Platz neben mir
  • Ach, sie suchen Streit
  • Danket dem Herrn
  • Wieder mal nen Tag verschenkt
  • Nr. 1
  • So sind wir
  • Koma – Eine Nacht, die niemals endet
  • Terpentin
  • Keine Amnestie für MTV
  • Wir ham noch lange nicht genug
  • Kirche
  • Gehasst, verdammt, vergöttert
  • Erinnerung
  • Outro