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Dann ist es soweit. Mit dem letzten Teaser, den die Onkelz Ende Januar 2014 ins Netz stellen, lüftet sich das Geheimnis, von dem alle Fans bislang nur hoffen, dass es wahr würde:

Die Reunion der Band auf dem Hockenheimring im Sommer 2014. Es ist einfach unfassbar.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=gxEVRu5TNdE

Und Folgendes ist ein paar Tage später auf der Webseite der Band zu lesen:

Liebe Freunde,

neun Jahre ist es her, seit wir uns zusammen mit euch endgültig in den Geschichtsbüchern verewigt haben.
Kein Zweifel, mehr als VAYA CON TIOZ geht nicht. Die Tränen, die wir gemeinsam auf dem Lausitzring geweint haben waren echt, ehrlich und würdig. Es war vorbei und als wir in eure Gesichter sahen wussten wir, dass es damals die richtige Entscheidung war. 25 Jahre bedingungslose Hingabe, und ein am Ende nicht mehr einzuhaltender eigener Anspruch an die Welt und vor allem an uns, hatten ihr würdiges Ende gefunden.

Wir entschieden uns 2005 dafür Kevin vor sich selbst zu schützen. Für sein und unser Ansehen, für unseren und euren Glauben an uns, unsere Ideale und Lebenswerk. Wir entschieden uns dagegen, den für alle bald sichtbaren Zerfall eines Freundes öffentlich zu machen und dagegen, zu einer reinen Geldmaschine zu verkommen. Schwerer und tiefgreifender, aber auch ehrenvoller und größer kann eine solche Entscheidung nicht sein, trotz aller Tragik. Wir waren erleichtert und glücklich, und soweit mit uns im Reinen. Das Leben sollte weiter gehen und wir wollten stolz auf das sein, was wir hinterlassen hatten.

Heute, neun Jahre später, schauen wir mit gemischten Gefühlen zurück und denken: Es gibt etwas gerade zu rücken. Wir haben nach VAYA CON TIOZ nicht immer eine glückliche Figur in unseren Taten und Aussagen abgegeben. Die Querelen zwischen Gonzo und Stephan, die Folgen von Kevins Unfall und seinem zweifelhaften, drogenvernebelten Auftritten vor Gericht und in der Öffentlichkeit ließ die Mauer, die wir um uns als Einzelpersonen und die Band gezogen hatten, anfangen zu bröckeln. Natürlich ging es im Juni 2005 auch darum, euch, uns und vor allem Kevin vor einer solchen öffentlichen Demontage zu bewahren. Es ging am Lausitzring nicht nur darum, einen epischen Abschied in die Geschichtsbücher zu nageln, sondern auch darum, die Erinnerungen an diese besondere Band zu versiegeln. Die Band mit dem eisernen Rückgrat, die Band mit Fehlern, aber mit unantastbarer Moral. Die Band als Instanz. Nach der Silvesternacht 2010 war das Siegel gebrochen, die Mauer wurde brüchig und irgendwann saßen die Onkelz mit im Unfallauto.
Kevin hatte zu diesem Zeitpunkt seinen Glauben gegen Alkohol, Drogen und Paranoia eingetauscht. Die Fratze im Gerichtsaal war nicht Kevin, aber im Begriff sich als letzte Erinnerung an die Onkelz in unser Hirn einzubrennen!

Das ist die Antwort auf die Frage „warum?“

Genauso, wie es sich 2004 richtig angefühlt hat, einen Schlussstrich unter das Kapitel ONKELZ zu ziehen, fühlt es sich heute richtig an, ein neues Kapitel zu schreiben.
Wir wollen ihm, euch und uns die Chance geben dieses Bild zu korrigieren und noch mal ein Onkelz-Konzert zu erleben, das die Band auf ihrem geistigen Höhepunkt zeigt: Keine Dämonen, keine Angst vor Schwäche, keine Kompromisse und keine Unstimmigkeiten. Zeigen, das die Streitigkeiten, Auseinandersetzungen und Ego-Reiberein nicht in der Lage waren 25 Jahre Freundschaft und ehrliche Arbeit zu zerstören.

Wir alle hatten unabhängig voneinander das Gefühl, dass es etwas gerade zu rücken gibt. Als wir uns Ende 2013 dann zum ersten Mal seit der Lausitz wieder alle gemeinsam getroffen haben, konnte sich niemand mehr so richtig erklären, was überhaupt schief gelaufen war. Wir haben schnell gemerkt, dass 9 Jahre nicht auflösen können, was 25 Jahre verbunden war. Man schaute sich in die Augen, gab sich die Hand und wußte, Blut ist dicker als Wasser. Es war fast wie früher und fühlt sich richtig an: Kevin ist so klar wie noch nie, enthusiastisch und voller Selbstvertrauen, dass er wieder der Frontmann der Onkelz sein kann. Das Aushängeschild, die Stimme aus der Gosse. Der, der das verkörpert, was er singt. Stephan und Gonzo sind wieder Weidner/Röhr, das kreative Duo, das sich bewusst sein kann, was es geschaffen hat. Songs, die so vielen Menschen so viel bedeuten, dass dieser mächtige Bund nicht aufgelöst werden kann, egal, wie viel über 9 Jahre unausgesprochen im Raum stand. Und Pe ist auch 2014 das, was er schon immer war: Der ruhende Pol, der Ausgleich. Kurz: Es juckt in den Fingern!

Was daraus wird? Wohin es geht?
Das liegt nicht mehr nur in unserer Hand.
Ihr müsst es wollen!

Wir biegen das Ding gerade. Wer sonst könnte das schaffen? Wer wenn nicht wir?